WIE BLÜTEN DIE SCHREIE DEN LÜFTEN WERFEN
Frühe Gedichte

Ich lache oft
Kunst haucht mich an
des Irren Insignien
und der Stierernst

Es lockt mich
zu sagen schön oder gut
oder rund und faltenvoll
und ich möchte wie Blüten

die Schreie den Lüften werfen
dass ihr Atlaskleid geschmückt sei
denn arm säuseln sie heut
durch die Strassen

„Du“ Dezember 1958


Akazie auf einem Friedhof

Am Rande
steht jener Akazienbaum
die Arme
auf denen der Winter
in stiller Wollust
ruhte

Das ist
die Gebärde der Gräber
die Schultern
gehoben und schlenkernde Arme
am Rande
ich weiss nicht wisst ihr es
nicht

Der Tag
in den Schultern
hängt mir am Rande
so schlaff
wie jene Akaziengebärde
wenn sie
im schwarzen Acker auf mich
ihren Schatten wirft