PAUL VERLAINE, OEUVRES LIBRES.
Die 39 letzten Gedichte

Aus dem Französischen von Serge Ehrensperger
IX

TABLEAU POPULAIRE

L’apprenti point trop maigrelet, quinze ans, pas beau,
Gentil dans sa rudesse un peu molle, la peau
Mate, l’œil vif et creux, sort de sa cotte bleue,
Fringante et raide au point, sa déjà grosse queue
Et pine la patronne, un grosse encore bien,
Pâmée au bord du lit dans quel maintien vaurien,
Jambes en l’air et seins au clair, avec une geste !
A voir le gars serrer les fesses sous sa veste
Et les fréquentes pas en avant que ses pieds font,
Il appert qu’il n’a pas peur de planter profond
Ni d’enceinter la bonne dame qui s’en fiche
(Son cocu n’est-il pas là, confiant et riche ?).
Aussi bien, arrivée au suprême moment,
Elle s’écrie en un subit ravissement :
« Tu m’as fait un enfant, je le sens, et t’en aime
D’autant plus. Et voilà les bonbons du baptême ! »
Dit-elle, après la chose ; et, tendre, à croppetons,
Lui soupèse et pelote et baise les roustons.

IX
Gewöhnliche Szene

Der Lehrbub, fünfzehnjähr’ger Mägerling, nicht hübsch,
nett noch in seiner molligen Rohheit, mit
matter Haut, tiefliegendem Auge, keckem Blick, nimmt aus der Hose
keck und steif bis zu der Spitze den schon respektabel dicken Schwanz
und fickt die fette, noch gut erhaltne Meisterin,
die außer sich am Bettrand sitzt, sich dem Nichtsnutz hinhält,
Beine in die Luft und ihre nackten Brüste streckt!
Schau, wie der Bub seinen Arsch unter der Weste verklemmt,
durch die regelmäßigen Stöße nach vorn von seinen Füssen aus
klar wird, dass keine Scheu er kennt, tief ihn zu plazieren und die
gute Dame zu schwängern, der’s egal ist.
(Ihr Hahnrei ist, vertrauensvoll und reich, nicht da?)
Sobald beim höchsten Augenblick sie ankommt,
schreit laut sie auf vor plötzlicher Begeisterung:
„Ein Kind hast du mir gemacht, ich spür’s und
lieb dich drum noch mehr. – Und hier die Bonbons
für die Taufe!“ sagt sie nach dem Ding, und zärtlich, auf den Knien,
wägt sie und streichelt und küßt die Hoden.